Dezember 2015 - Januar 2016
Tbilisi, Kiew, Dresden
Inzwischen hat ein neues Jahr begonnen, seit wir uns hier das letzte Mal gemeldet haben und so möchten wir zunächst allen, die unsere Reise auf dieser Seite verfolgen, für 2016 alles Gute, viel Glück und Gesundheit wünschen und bedanken uns ebenfalls für die vielen Grüße und Wünsche von Euch.
Die Feiertage um den Jahreswechsel verbringen wir bei der Familie zu Hause in Dresden. Auf unserem Weg dorthin machen wir im Dezember in Kiew noch einen Zwischenstopp und verbringen eine Woche in der Stadt. Sehr schnell bemerken wir, dass die Ukraine wirtschaftlich um einiges besser dran ist, als das kleine Georgien.
Doch auch unübersehbar sind die Spuren der Bürgerproteste gegen die ukrainische Regierung von 2013/2014 in deren Verlauf die Auseinandersetzungen eskalierten und über 100 Menschen das Leben verloren. Der Majdan Nesaleschnosti, der Hauptplatz der Stadt mit dem Hotel Ukrajina hat durch diese Vorkommnisse auch in den Medien traurige Berühmtheit erlangt. Noch heute kommen wir unentwegt an aufgerissenen Wegen, Resten von Barrikaden und unzähligen Gedenkstellen für die Opfer vorbei und werden sehr nachdenklich.
Das historische Stadtzentrum ist von zahlreichen kleinen Hügeln geprägt und ein ständiges auf und ab sind typisch für die Kiewer Innenstadt. Die ersten Tage in der Stadt sind klirrend kalt. Dennoch stapfen wir mutig durch den eisigen Wind und gehen auf Sightseeingtour. Natürlich gehört das Kiewer Höhlenkloster dazu. Wir beobachten staunend, mit welcher Inbrunst die vielen religiösen Besucher sich mit Kerzen in der Hand von Schrein zu Schrein bewegen, Gebete murmeln und die Särge küssen. Ist das nicht ein bissel unhygienisch?
Bemerkenswert finden wir auch, dass die 6 Spuren des größten Hauptstadtboulevards an Wochenenden und Feiertagen einfach für den Verkehr gesperrt werden und die Hauptverkehrsstraße dann zur riesigen Flaniermeile wird. Wir fragen uns, wo dann eigentlich die ganzen Autos hin sind, die sich sonst durch die Stadt drängeln.
Von Kiew fahren wir dann mit einem Bus nach Dresden - ja, richtig gelesen: mit einem Bus. Warum nicht? Zeit haben wir genug und entlasten somit auch etwas die Reisekasse. Reichlich 20 Stunden soll die Fahrt dauern und es klappt eigentlich ganz gut, wenn dann nicht, nur wenige Kilometer vor der deutschen Grenze, ein Reifen seinen Geist aufgeben würde. So stehen wir mitten in der Nacht in einer kleinen Parkbucht am Rande der Autobahn und denken bei uns: Das kann dauern! Doch weit gefehlt. Die zwei Fahrer holen routiniert das nötige Werkzeug hervor und schaffen es, dass wir nach zwei Stunden die Fahrt fortsetzen können. Ob das, deutsche Busfahrer, auch drauf gehabt hätten!?
In Dresden genießen wir dann die Weihnachtszeit, mit all ihren kulinarischen Genüssen und haben ein paar schöne Tage mit unserer Familie. Natürlich gab es auch noch jede Menge Wiedersehenstreffen mit lieben Freunden. Und so fällt es uns natürlich schwer, abermals von allen Abschied zu nehmen.
Nun sind wir wieder zurück in Georgien. Von Frühling ist natürlich weit und breit noch keine Spur und so werden wir versuchen, die nächsten Wochen uns noch anderweitig die Zeit zu vertreiben. Den Fahrrädern haben wir auch schon einen kurzen Besuch abgestattet, doch noch bleiben sie im Winterlager. Es geht ihnen gut und wir sollen Euch von ihnen grüßen.
Bevor wir starten können, liegt auch noch etwas vor uns, wozu wir überhaupt keine Lust haben: Der Visa-Run durch die Botschaften der vielen asiatischen Länder, die eigentlich alles tun um Touristen, wie uns draußen zu halten. Wir sind gespannt wie das wird und was dann rauskommt.