14. Juli - 29. Juli 2015
Istanbul
Morgen werden wir Istanbul wieder verlassen. Endlich!? Schon über zwei Wochen sind wir jetzt in dieser faszinierenden Stadt und haben viel gesehen. Doch wir hatten auch viel zu tun, um unsere Reise fortsetzen zu können. Aber der Reihe nach.
Wenige Tage bevor wir die Stadt erreichen bekam Petra Beschwerden am Bauch. Eine Konsultation beim Doktor "Internet" brachte schnell die Diagnose: ein Bruch in der Bauchdecke. Eigentlich sind wir uns sicher, dass die Ursache dafür im Tragen schwerer Sachen bei unserer Wohnungsauflösung vor unserer Abreise zu suchen ist. Aber der Tag auf extrem schlechter Piste an der Schwarzmeerküste hat die Verschlimmerung provoziert. Wie nun weiter? Bei einer Weiterfahrt riskieren wir vielleicht. dass aus dem noch harmlosen Bruch im einsamen Anatolien etwas Gefährlicheres wird. Schnell haben wir die einzige Lösung gefunden - Istanbul. Hier gibt es jede Menge Krankenhäuser, die uns helfen können. Mit gemischten Gefühlen rollen wir der Stadt entgegen, der unerwartete Stress mit dem Verkehr muntert uns nicht gerade auf.
Aber wir haben auch etwas Glück und erwischen ein schönes Zimmer in zentraler Lage in dem wir uns wohlfühlen können. Den ersten Tag verlieren wir mit dem vergeblichen Versuch einen deutschsprechenden Arzt am anderen Ende der Stadt zu konsultieren. Der zweite Anlauf im kleinen österreichischen St.-Georgs-Krankenhaus, mitten im Zentrum der Stadt, ist da schon erfolgreicher. Hier erhalten wir ganz schnell und unkompliziert Hilfe. Unsere Diagnose wird bestätigt. Leider hat die Natur hier keine Hilfe in petto. Der Bruch ist nur durch eine Operation zu beheben. Nun steht aber das Ende des Ramadans vor der Tür und die ganze islamische Welt feiert eines der wichtigsten Feste. In der Türkei hat das "Ramazan Bayram", das Zuckerfest, eine ähnliche Bedeutung wie Weihnachten bei uns. So müssen wir drei Tage warten, in denen wir nun endlich auch etwas von Istanbul sehen können. Beim Gang zu Topkapi-Palast oder Hagia Sophia stehen wir allerdings zunächst vor verschlossenen Toren, an diesem Freitag-Feiertag bleiben diese weltberühmten Sehenswürdigkeiten nur wichtigeren Gästen vorbehalten.
Am Montag danach wird Petra operiert und nach einer Nacht wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Alles ist gut gelaufen und hoffentlich ist der Erfolg auch von Dauer. Nun muss nur noch die Krankenversicherung das entstandene Loch in unserer Reisekasse wieder stopfen. Die nächsten Tage unternehmen wir zur Schonung erstmal nicht viel. Endlich wieder etwas fitter und bereit für neue Erkundungen kommt plötzlich neuer Ärger auf uns zu. Unser vor einem halben Jahr neu gekaufter und nicht billiger PC gibt keinen Mucks mehr von sich. Wir wissen nicht wie andere Globetrotter auf ihren Reisen organisiert sind, aber ohne Laptop kommt man heutzutage kaum noch aus. Zu viele nützliche Dinge lassen sich damit erledigen: Tagebuch schreiben, Infos recherchieren, Unterkünfte und Tickets buchen und natürlich die Homepage managen. Wieder sind wir tagelang kreuz und quer in Istanbul unterwegs in dem Bemühen das Teil auf Garantie repariert zu bekommen. Ohne Erfolg. So kaufen wir uns einen neuen Computer und den alten schicken wir zurück nach Deutschland.
Natürlich haben wir letzten Endes auch etwas von den vielen Sehenswürdigkeiten Istanbuls's gesehen. Aber so unglaublich es klingt, die 15 Tage haben kaum für die wichtigsten ausgereicht.
Es drängt uns wieder auf's Rad, aber wir müssen erstmal sehr kurztreten um den Operationserfolg nicht zu gefährden. Wie es weitergehen wird, wissen wir noch nicht, aber es bieten sich günstige Fährverbindungen an, um wenigstens aus Istanbul heraus zu kommen.