Da hat unser "Heimaturlaub" nun also doch etwas länger gedauert, als erhofft. Doch nachdem unsere Ärzte jetzt, zumindest für eine absehbare Zeit, das Interesse an uns verloren zu haben scheinen, soll es endlich wieder los gehen.
Doch zuvor haben wir noch die mühsame Aufgabe eines Umzugs zu bewältigen, denn leider wurde der Mietvertrag für unseren kleinen Lagerraum nicht verlängert und wir sind ein paar Tage damit beschäftigt unseren ganzen, zum Glück sehr überschaubaren, Krempel in das neue Lager zu transportieren. Hoffen wir, dass wir dieses nun nach unseren zeitlichen Vorstellungen nutzen dürfen. Wenigstens können wir bei dieser Aktion gleich ein wenig unsere etwas verkümmerte Fitness wieder trainieren, denn diese war in den vergangenen Monaten nicht sehr gefordert worden.
Im Zusammenpacken des Reisegepäcks haben wir ja inzwischen schon reichlich Routine, zumal wir uns ja in der Zwischenzeit auch nicht wirklich häuslich eingerichtet haben. Das Abschiednehmen von Familie und Freunden fällt dann noch immer nicht ganz so leicht, denn sie sind es ja, die erst ein richtiges Zuhause ausmachen. Um so schöner, dass wir mit Ihnen auch das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel verbringen durften, denn diese Zeit ist zu Hause natürlich am Besten zu genießen. Besonders schwer fällt uns der Abschied von unserem Vati, mit dem wir im letzten halben Jahr eine WG gebildet haben und dem wir sehr dankbar sind, dass er uns so unvoreingenommen bei sich aufgenommen hat.
Am letzten Tag im Februar, dem Faschingsdienstag, machen wir uns also wieder auf die Reise. In einer Nacht- und Nebelaktion fährt uns Volker, zu einer absolut unfreundlichen Uhrzeit, zum Flughafen nach Berlin. Toll, solche Freunde zu haben, denn mit unserem sperrigen Fluggepäck, in Form von zwei unhandlichen Fahrradkartons, hätten wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ein echtes Problem gehabt. Zumal zu dieser nachtschlafenden Zeit in Deutschland nicht wirklich viele Transportmöglichkeiten bestehen.
Einige Stunden später stehen wir dann wohlbehalten, aber hundemüde, unter der herrlich warmen afrikanischen Sonne auf dem kleinen Flughafen von Agadir im südlichen Marokko. Dort herrscht ein riesiger Ansturm von Reisenden. Als wir eine Ewigkeit in der endlosen Schlange vor der Passkontrolle ausharren müssen, haben wir das Gefühl, auf einem Flughafen mitten in Deutschland zu stehen, denn wir sind scheinbar nur von Landsleuten umgeben. Unversehrt und vollzählig können wir dann erleichtert unser Gepäck in Empfang nehmen. Schnell sind auch die Räder wieder in einem fahrtüchtigen Zustand und wir radeln, so gut es geht auf Nebenstraßen, die knapp 30 km nach Agadir. Im Hotel lassen wir uns, obwohl erst früher Nachmittag ist, augenblicklich in die Betten fallen und versinken in einen komatösen Tiefschlaf. Nur ein aufkommendes Hungergefühl, lässt uns am Abend nochmal daraus erwachen, aber nur für kurze Zeit - wir sind solche Anstrengungen einfach nicht mehr gewöhnt.
Drei Tage werden wir in Agadir verbingen, ehe wir wieder auf unsere Räder steigen und ein weiteres Kapitel unserer Open-End-Tour beginnen wollen und wir freuen uns, wenn Ihr uns dabei hier auf der Seite wieder begleiten wollt.