22. - 31. Oktober 2008
Puerto Montt - Futaleufu
Geradelte Strecke: 513 km (Insgesamt 2569 km)
Die letzten Tage waren anstrengend, aber erlebnisreich. Wegen der super Landschaft und dem schönen Wetter haben wir mehr Stopps eingelegt, als geplant. Aber der Reihe nach:
Eigentlich hatten wir geplant von der Insel Chiloe mit einer deutlich kürzeren Fährfahrt nach Chaiten zur Carretera Austral überzusetzen. Aber ein aktiver Vulkan macht die Gegend um Chaiten seit einem halben Jahr unzugänglich. Im Internet sahen wir Fotos, wo der Ort mit meterdicker Asche verschüttet war.
Drei Tage warten wir im verregneten Puerto Montt auf die Abfahrt unserer Fähre, Zeit die wir für dringende Besorgungen aber auch benötigten. Touristisches Highlight der Stadt war für uns der Fischerhafen Angelmo, wo man preiswert viel Fisch essen konnte. Ein Kilo Lachs bekam man für 2,50 Euro!Mit der Fähre waren wir mehr als 20 Stunden unterwegs in den Süden, durch ein mit dichten Wolken verhangenes und verregnetes Küstengebiet. Von den steilen Bergen, bewachsen mit dichtem Regenwald, war nicht allzu viel zu sehen. Mit gemischten Gefühlen dachten wir an die nächsten Tage auf dem Rad bei diesem Wetter.Doch am nächsten Tag beim Start in Puerto Aisen stellt sich wider Erwarten schönes Wetter ein. An diesem Tag treffen wir Heidi und Max aus Österreich, welche schon mehr als ein Jahr von Alaska nach Feuerland unterwegs sind, und verbringen einige Zeit mit Radfahrerlatein.Am zweiten Tag bekommen wir das vielgepriesene schlechte Wetter der Region voll zu spüren und sind froh am Abend klatschnass und durchgefroren unter einer Brücke im Trockenen kochen zu können.Doch dann ist uns der Wettergott wieder hold und wir fahren in den nächsten fünf Tagen 300 km durch abwechslungsreiche Landschaften auf recht gut befahrbarer Schotterpiste. Wir sehen wenigsten hier einen Gletscher, wenn auch nur aus der Ferne. Die anderen sind alle weiter unten im Süden.Die wilde Berglandschaft ist von einem undurchdringlichen Regenwald bedeckt, den man nur auf wenigen Wanderpfaden wirklich erleben kann. Mathias ist besonders von den riesigen "Rhabarberpflanzen", die massenhaft am Wegrand wachsen, beeindruckt.An den Abenden finden wir schöne Plätze neben der Straße zum Übernachten und können oft gemütlich am Lagerfeuer sitzen.Zurückblickend fanden wir, dass das von uns befahrene Stück der Carretera Austral von Profil und Straßenoberfläche deutlich leichter zu befahren war, als erwartet. Nach unseren Erfahrungen mit den schlechten Pisten in Mittelchile hatten wir mit Schlimmeren gerechnet. Kurz vor Futaleufu, an der Grenze zu Argentinien, machte uns die Asche des Vulkanausbruches bei Chaiten die Weiterfahrt recht staubig. Auch der Ort, in dem wir eine Nacht bleiben, ist voll davon und der Wind treibt das Zeug unangenehm durch die Straßen, so dass es ständig zwischen den Zähnen knirscht.
Am letzten Tag im Oktober trieb uns ein kräftiger Rückenwind nach Argentinien.