14. Juli - 7. August 2009
Banos - Tena - Tumbaco
Geradelte Strecke: 351 km (Insgesamt 14787 km)
Nach vier Tagen in Banos steigen wir wieder aufs Rad um weiter ins Oriente, das Amazonastiefland, vorzudringen. Zunächst führt die Straße durch ein tiefes Tal, vorbei an rauschenden Wasserfällen. Wunderschön, wenn nur nicht starker Regen uns den Spaß verdorben hätte. Doch je tiefer wir kommen umso wärmer wird es und zum Glück schaut auch die Sonne etwas hervor.
Tena ist ein weiterer Touristentreffpunkt. Die Stadt liegt "nur" 500 m hoch und hat außer einem Minizoo nicht viel zu bieten. Sie ist jedoch günstiger Ausgangspunkt für Touren in den Dschungel und das milde tropische Klima behagt uns sehr.
Wir vertrödeln ein paar Tage bevor wir einen dreitägigen Trip in den näheren Dschungel buchen. Zwei Tage sind wir mit einem Führer im Busch unterwegs. Zum Teil führt der Weg recht abenteuerlich durch Wasserfälle hinauf. Wir erfahren viel Interessantes über die Pflanzenwelt, besonders über deren heilende Kräfte. Der ganze Wald scheint eine riesige Apotheke zu sein. Die Nächte verbringen wir in einem kleinen Dorf in einer einfachen Holzcabana und nichts stört unseren Schlaf außer dem Singen der Zikaden und dem Rauschen des Flusses - fantastico. Am dritten Tag fahren wir mit einem Schlauchboot über die Stromschnellen des Rio Yatun Yaca zurück Richtung Tena.
Irgendwie schafften wir es doch unseren inneren Schweinehund zu besiegen und haben nach fast 14 tägigen Aufenthalt in Tena unsere Räder bestiegen. Nach drei Fahrtagen und 130 km weiter waren wir dann schon wieder in fast 3000 m Höhe. Es war als wollte sich Ecuador zum Abschluss noch mal von seiner besten Seite zeigen. Die Strecke schlängelte sich durch dicht bewachsene Berge und bot tolle Ausblicke auf den unendlichen Amazonasurwald im Osten. Die Steigung war sehr radfreundlich und die Sonne machte die Temperaturen trotz zunehmender Höhe recht angenehm.
Über einen letzten 4000 m hohen Pass sollte es nach Quito gehen. Doch direkt davor legten wir in Papallacta, einem kleinen Thermalbadeort, einen Ruhetag ein. Und dann verließ uns das Wetterglück, Regen, Wind und Kälte ließ uns die Lust auf eine Weiterfahrt vergehen. Da wir noch genug Zeit hatten aalten wir uns im hoteleigenen Thermalbad und vertrieben die Zeit mit Nichtstun, bis nach vier Tagen sich das Wetter besserte. So bezwangen wir dann doch den fürchterlich kalten Pass und wurden mit einer fast 40 km langen Abfahrt hinunter ins wärmere Tumbaco belohnt. Dieser unbedeutende Ort liegt fast in Sichtweite von Quito. Doch noch sind wir nicht bereit unsere Tour zu beenden und quartieren uns im einzigen Hotel des Ortes ein.
Doch als in der dritten Nacht mal wieder eine Disko unsere Nachtruhe gefährdet geben wir unseren Widerstand auf. Quito wir kommen!