13. - 23. Juni 2009
Santa - Suyo
Geradelte Strecke: 816 km (Insgesamt 13668 km)
Dann endlich wieder Asphalt. Und vor lauter Freude, dass es endlich wieder vorwärts geht, verpassen wir einen Abzweig und müssen dadurch einen Umweg von ca. 50 km in Kauf nehmen. Zunehmend bemerken wir die Nähe des Meeres. Feuchter Küstennebel verdeckt die Sonne und verbreitet eine echt trübe Stimmung. Trotzdem wächst hier ohne Bewässerung fast nichts. Dann erreichen wir in Santa bei Chimbote die Panamericana, für uns sicher keine Traumstraße sondern eine langweilige Straße durch eine triste Gegend.
In Trujillo, der drittgrößten Stadt Peru´s, kommen wir nicht dran vorbei die bekannte "Casa de Ciclista" von Lucho zu besuchen. In den Gästebüchern findet man die Namen vieler bekannter Fernradler, wir sind Nummer 1134 und 1135. Das die Casa schon mit sieben anderen Radlern belegt ist, ist für Lucho kein Problem, wir werden bei Familienmitgliedern einquartiert.
Uns hält aber nichts in der hektischen und lauten Großstadt, wir fahren nach einer Nacht 10 km weiter in den Badeort Huanchaco. Der Badespaß scheint aber nur den Surfern mit Neoprenanzügen vorbehalten zu sein, uns jedenfalls ist es zu kühl.
Gleich in der Nähe gibt es Chan Chan zu besichtigen. Eine komplett aus Lehmziegeln erbaute Stadt, die im 13. Jahrhundert mit bis zu 80.000 Einwohnern die größte Stadt der Welt gewesen sein könnte. Es gäbe aber wenig Interessantes zu sehen, wenn nicht kräftig an einer Rekonstruktion der vergänglichen Lehmmauern gearbeitet würde.
Nach zwei weiteren Tagen "Raserei" auf der Panamericana vorbei an absolut langweiliger Wüstenlandschaft und ständig umgeben vom grauen Küstennebel erreichen wir Lambayeque. Hier legen wir einen Ruhetag ein und besuchen das Museum des "Señor de Sipan". Vor gerade mal 20 Jahren hat man seine und weitere Grabstätten in einer unscheinbaren Lehmpyramide entdeckt, von denen es hunderte in der weiteren Umgebung gibt. Als Grabbeigabe fand man den größten Goldschatz, der je in Amerika ausgegraben wurde. Die Ausgrabung ist in dem eigens dafür neu erbauten Museum recht interessant dokumentiert wurden.
Auf unserer Weiterfahrt konnten wir nun endlich die Panamericana verlassen und rollten immer noch eben auf einer ruhigeren von mehr Grün umgebenen Straße weiter Richtung Norden. Und da wir uns nun immer mehr vom Meer entfernten, schien auch die Sonne wieder.
Nach zwei Monaten verlassen wir nun Peru, welches sicher dauerhafte Erinnerungen in uns zurücklassen wird. Wir verlassen ein Land mit einer eindrucksvollen Bergwelt und seiner interessanten Kultur, seinen freundlichen Menschen - den Frauen in ihren bauschigen Faltenröcken, den bunten Bündeln auf den Rücken und ihren seltsamen Hüten. Wir verlassen aber auch ein Land mit unzähligen Mototaxis und den ständig hupenden Kleinbussen, welche, auf der Suche nach Fahrgästen, nicht davor zurückschrecken Radfahrer von der Straße zu schupsen.