7. - 11. Mai 2009
Cusco - Machu Picchu
Geradelte Strecke: 93 km (Insgesamt 11081 km)
Wir verlassen Cusco und radeln 3 Tage fast eben am Rio Urubamba entlang, dabei befinden wir uns in angenehmen Höhen. Wir sitzen täglich nicht mehr als 40 km auf den Sätteln, den Rest der Tage verbringen wir mit Besichtigungstouren. In Pisaq steigen wir ca. 1 Stunde hinauf über steile schöne Terrassenanlagen zu einem beeindruckenden Ruinenkomplex 300 m über dem Ort, indem es Reste von Häusern und Tempeln der Inkas zu sehen gibt.
Einen Tag später wandern wir von Urubamba aus zu den Salzterrassen von Pichingote. Hier wird in Becken salzhaltiges Wasser gesammelt, um dann in mühsamer Arbeit Salz zu gewinnen.
In Ollanta endet dann die Straße in Richtung Machu Picchu. Auch hier gibt es Ruinen einer Inkafestung zu sehen. Es ist schon erstaunlich, wie es die Inkas geschafft haben, die riesigen Steinblöcke die steilen Berge hinauf zu schaffen. Interessant ist ebenfalls, dass sich ein Großteil des Ortes noch immer in dem ehemaligen Inkagrundriss mit seinen alten Mauern befindet.
Nun lassen wir die Räder und den Großteil der Ausrüstung im Hostal zurück und reisen mit "kleinem" Gepäck mit dem Zug weiter nach Aquas Calientes dem Ausgangsort für den Machu Picchu-Besuch. Die Betreiber der Bahngesellschaft lassen sich die ca. 40 km Fahrt gut bezahlen. Mindestens 50 Euro pro Person kostet die billigste Variante für Hin- und Rückfahrt - und es geht auch noch teurer. Kurz nachdem wir am frühen Morgen in dem sehr touristischen Ort angekommen sind und ein nettes Zimmer gefunden haben, sieht man uns schon wieder einen Hügel hinaufsteigen. Diesmal geht es über zum Teil steile Holzleitern hinauf zu einer Aussicht auf den Putucusi. Und dann stehen wir plötzlich in Augenhöhe gegenüber der so berühmten Inkastadt und haben einen überwältigenden Blick darauf. Doch deren Besichtigung muss noch einen Tag warten. Der Ort Aquas Calientes (warmes Wasser) heißt, wie auch einige andere, deshalb so, weil es hier warme Thermalquellen gibt, in welchen wir uns am Nachmittag aalen und Kräfte tanken.
Am nächsten Tag ist es dann soweit. Gleich nach Sonnenaufgang steigen wir 400 m aus dem Tal hinauf zur geheimnisvollen Inkastadt und gleich weiter auf den Waynapicchu, einem steilen Felsen über der Anlage, von wo man einen tollen Ausblick auf diese hat. Danach durchstreifen wir stundenlang das Gelände und kriechen in jeden Winkel. Der Eintritt von über 30 Euro pro Person ist ebenfalls recht heftig und es ist schade, dass es dafür nicht mal ein Prospekt oder Hinweistafeln zur besseren Erklärung gibt und so muss man schon genau hinsehen, um Interessantes zu entdecken. Auch hier findet man natürlich überall, die für die Inkabauweise typischen, trapezförmige Türen und Fenster in den fugenlosen Mauern. Die Inkas waren echte Meister bei der Steinbearbeitung. Am Nachmittag ziehen dann dunkle Wolken über die umgebenden Berge und das Donnergrollen verleiht dem Ort etwas Mystisches. Der folgende Regenschauer vertreibt uns dann endgültig nach 8 Stunden Geschichtsforschung wieder hinunter ins Tal. Am Abend fallen wir erschöpft in die Betten und müssen feststellen, dass das normale Touristenleben fast genauso anstrengend ist, wie Radreisen.