Südbrasilien

26. Januar - 2. Februar 2009

San Javier - Bage

Geradelte Strecke: 643 km (Insgesamt 7140 km)

Mit einer Autofähre überqueren wir den Rio Uruguay und damit die Grenze von Argentinien nach Brasilien. Wohlwissend, dass uns nicht viel Interessantes erwarten wird, werden wir den Teil von Südbrasilien durchfahren, der uns dem dichteren Verkehr hoffentlich entweichen lässt.

Einen Abstecher unternehmen wir nach Sao Miguel das Missoes um die Ruinen der bedeutendsten Jesuitenmission in Brasilien zu besichtigen.Die Ruinen der Jesuitenmission von São Miguel das Missões.Eine Weltkulturerbestätte - geprögt von westlicher Architektur und vermischt mit den Traditionen der Indios.Die Jesuitensiedlung sollte sowohl der christlichen Missionierung der ansässigen Indios, als auch deren Schutz vor Übergriffen dienen.

Am nächsten Tag wollen wir unseren Weg abkürzen und benutzen dafür eine feldwegähnliche Piste. Mit den Satellitenfotos von Google-Maps haben wir zuvor den Verlauf genau erforscht, um uns nicht zu verirren. Was das betraf ging alles glatt. Aber nach 40 Kilometern machte uns der Wettergott einen Strich durch die Rechnung. Starker Regen machte innerhalb von Minuten aus der gut befahrbaren Piste eine Schlammwüste. Die nächsten 5 km zerrten wir die Räder mehr als wir sie schoben bis zum nächsten rettenden Ort. Im einzigen Hotel fanden wir bei der deutsch sprechenden Wirtin viel Verständnis für verdreckte Gäste und einen Wasserschlauch zum Reinigen der Ausrüstung.Auf einsamen Wegen durch SüdbrasilienWer soll das wieder sauber kriegen?

Dass die Weiterfahrt so anstrengend wird hatten wir nicht erwartet. Statt wie erhofft auf flachen Strecken zu rollen, kurbelten wir ständig steile Hügel hinauf um diese sofort wieder hinunter zu rollen. Dazu ärgerte uns ein kräftiger Wind, nicht immer von vorn, oft von der Seite, aber niemals von hinten - Que terrible! Die Landschaft war von riesigen Feld- und Weideflächen geprägt und bot nicht viel Abwechslung.Keine Berge weit und breit und dennoch strampeln wir jede Menge Höhenmeter.

An einem Vormittag kamen wir an einem Rodeo vorbei und konnten zumindest vom Zaun aus beobachten, wie verwegene Hobby-Cowboys vergebens versuchen Kühe mit dem Lasso zu fangen.Wo ist die Kuh?Warten auf ihren Einsatz

In den wenigen Tagen in Brasilien lernten wir trotz enormer Sprachprobleme die herzliche Art der Brasilianer kennen. Unsere Standardantworten: De Alemania, Chile-Argentina-Brasil usw. reichten oft aus. Und wenn man gar nicht mehr weiterkam, half immer eine geballte Faust mit dem Daumen nach oben. Auch hier trafen wir viele Nachfahren deutscher Auswanderer.suedamerika 05 01