2. - 11. Januar 2018
Pokhara - Tansen - Butwal - Lumbini
Geradelte Strecke: 222 km (Insgesamt 1030 km)
Wir haben die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr in Pokhara genossen. Die Stadt bietet sich wirklich ideal an, um sich, vom zugegeben etwas anstrengendem Reisen durch das Land, mal etwas zu erholen. Da nimmt man auch gern das etwas höhere Preisniveau in Kauf und dass das eine oder andere - z. B. die Speisekarte - mal nicht wirklich authentisch nepalesisch ist.
Nach einer Woche Faulenzen schwingen wir uns am zweiten Januartag wieder auf die Räder. Ab jetzt geht es Richtung Süden auf die Grenze nach Indien zu. Der Siddhartha Highway verbindet Pokhara, die Stadt am Machapuchare, dem Heiligen Berg und jetzigem "Wohnort" Buddhas, mit Lumbini, seinem Geburtsort im Tiefland. Wie auch auf Buddhas Lebensweg, liegen auf unserem Weg einige Berge dazwischen. Es geht durch den Kleinen Himalaya, dem Vorgebirge seines großen Bruders.
Beim Verlassen Pokharas werfen wir wehmütig noch ein paar vermeintlich letzte Blicke auf die Bergriesen, ehe sie unseren Augen entschwinden. Auch die Friedenspagode grüßt noch mal kurz von ihrer Anhöhe und schon sind wir wieder mittendrin im unverfälschten Nepal. Ein langer Anstieg bringt uns sogleich auf mehr als 1000 m hinauf. Doch noch können wir nicht wirklich voneinander lassen: auch während der folgenden Tage werden wider Erwarten immer mal wieder schneebedeckte Gipfel aus der Ferne über die grünen Berghänge lugen und immer sieht es so aus, als wären wir keinen Meter weggekommen. Orte folgen in regelmäßigen Abständen. In den größeren steht sich nicht selten der Verkehr gegenseitig im Wege und umständliches Herumrangieren erfolgt. Irgendwie können wir uns da aber immer durchmogeln und seltsamerweise löst sich das Chaos außerhalb der Ortschaften stets schnell wieder auf. Wo sind die denn nur alle hin? In den kleinen Dörfern reihen sich die niedrigen einfachen Häuschen nah entlang der Straße. Diese ist in einem erfreulich guten Zustand. Da sie sich jedoch umständlich in vielen Kurven und Kehren durch die Berge schlängelt, ist sie für den Fernverkehr nicht von großer Bedeutung und somit für uns angenehm zu befahren.
Es geht auf und ab entlang von fruchtbaren Flusstälern mit vielen Terrassenfeldern und Bananenstauden. Aus einem leuchtet sogar auch mal ein herrlich azurblauer Fluss zu uns herauf. Meist ist die Farbe der Flüsse hier eher ein trübes graubraun. Nach einer bitterkalten Vollmondnacht im Zelt, in der wir tief in unsere Schlafsäcke kriechen und dennoch kalte Füße bekommen, werden wir am Morgen von leichtem Tröpfeln auf das Zelt geweckt. Nach mehr als einem Monat ununterbrochen sonnigen Tagen wird uns doch jetzt nicht etwa Regen bescherrt? Wir kriechen erst spät aus unseren wärmenden Hüllen. Dichter Nebel hängt im Tal über dem Fluss und die Hände werden beim Packen klamm. Doch beim Frühstück hellt es langsam auf, und beim Weiterfahren schafft es die Sonne sich durchzusetzen und es wird doch wieder ein schöner warmer Tag.
Am nächsten Abend schlagen wir unser Lager unter einem mächtigen alten knorrigen Baum auf, der dem ähnelt, unter dem Buddha seine Erleuchtung erlangte. Uns erfolgt diese in Form von ein paar neugierigen Dorfkindern, die es furchtbar spannend finden, was die Ausländer da treiben und stets ihren Standort wechseln, um auch den besten Blick auf das Geschehen zu haben. Doch irgendwann - für uns nach einer gefühlten Ewigkeit, wird es ihnen doch zu langweilig und sie verkrümeln sich wieder. Vielleicht hatten sie nun die Erleuchtung, dass auch wir nur mit Wasser kochen und nach Sonnenuntergang genauso frieren, wie sie. Dennoch scheint sich hier im Verhalten der Menschen schon so langsam das nahende Indien anzukündigen. Noch ist dies meist zurückhaltend, doch ungestört zu zelten, wird sicher nun bald nicht mehr möglich sein - schade.
Nach zwei Tagen steht uns ein letzter 30 km langer Anstieg in Nepals Bergen bevor. Nach den ganzen Anstrengungen zuvor kann uns nun aber nichts mehr schrecken. Zudem lässt es sich ganz gut radeln, die Steigung ist human und man kann locker kurbeln. Das Tal ist meist dicht bewaldet, nur die ganz steilen Hänge sind kahl. Die Straße wurde hier mühevoll den Bergen abgerungen und windet sich so nach und nach nach oben, eine wirklich schöne Gegend.
Nach etwa der Hälfte des Anstiegs wird es ebener und wir kommen flotter voran und nach einer Kurve sieht man dann plötzlich das Ziel unserer Bemühungen vor sich. Gegenüber an einem Berghang leuchten die bunten Häuser von dem Bergstädtchen Tansen zu uns herüber. Doch so leicht macht es uns der Ort nicht, denn erst eine extrem steile Straße führt die letzten 2 km hinauf in das kleine Zentrum. Es ist gerade noch so machbar, um mit den beladenen Rädern fahren zu können, statt sie hinauf schieben zu müssen.
Auch innerhalb der Stadt geht es sehr steil zu. Kein Wunder, dass der meiste Verkehr um Tansen einen großen Bogen macht. Bloß gut, dass es hier nie eine Gefahr von Glatteis gibt. Doch dadurch ist es jenseits des Busparkplatzes recht beschaulich. Viele, der überwiegend schmalen kleinen Straßen haben grobes Kopfsteinpflaster und wie in jedem nepalesischen Ort, reiht sich ein Krimskramslädchen an den anderen.
In Nepal wird man das Gefühl nicht los, dass scheinbar jede Familie einen Laden besitzt. Nur wer kauft dann eigentlich noch ein - Touristen? Kann nicht sein, denn nur wenig abseits der Touristenpfade, wie in Tansen - obwohl in jedem Reiseführer erwähnt, treffen wir so gut wie kaum einen an.
Es gibt eine kleine Auswahl an Unterkünften, und die, in der wir landen, ist für das Gebotene verhältnismäßig überteuert. Doch Klagen, z. B. über eiskaltes Duschwasser, ist wohl angesichts der auch hier im Freien an öffentlichen Wasserstellen Badenden, Jammern auf hohem Niveau. Und für das gleiche Geld würde man in Europa nicht mal einen Zeltplatz bekommen. Also Schwamm drüber.
Am zweiten Abend wird es in unserem recht großen Hotel, indem wir bisher fast allein waren, immer lebhafter. Die Zimmer scheinen sich alle zu füllen, auch die großen Mehrbettzimmer. Es sind Einheimische und viele Kinder toben durch das Haus. Doch gegen Mitternacht zieht so nach und nach Ruhe ein. Auf ungestörte Nachtruhe ist in Nepal eben Verlass. Doch ungewöhnlich ist: Noch vor Sonnenaufgang sind die anderen Gäste wieder auf den Beinen, es wird inbrünstig gesungen und getrommelt. Als es hell wird, ist der Spuk vorbei, alle sind abgereist und es ist wieder Ruhe eingezogen. Was war das denn?
Sehenswert ist das Städtchen Tansen allemal. Hier finden sich noch viele der über 100 Jahre alten Häuser in der typischen Newari-Architektur. Und nicht wenige sind ansprechend restauriert. Die meisten der alten Häuser haben im Erdgeschoss einen Laden, eine Werkstatt oder ein Lager und die mehreren kleinen Türen stehen am Tag weit offen. Oben drüber wird gewohnt. Die Fassaden und Fenster sind mit hübschen Holzverzierungen und oft mit Balkonen geschmückt. Das Dach ragt weit darüber. Na ja, wirklich wohnen möchte man darin nicht unbedingt, aber es sieht nett aus.
Dass Nepal gute Architekten hat, haben wir ja schon an den vielen geschmackvollen Neubauten bemerkt und scheinbar scheint ihnen das schon seit Menschengedenken im Blut zu liegen. So reiht sich in den Straßen Tansens Haus an Haus. Modernes und historisches wechseln sich ab, aber eben leider auch viel Verfall. Dazwischen immer wieder relativ zahlreiche Nähstuben, in denen emsig gearbeitet wird. Die Maschinen wirken allerdings, wie aus einer längst vergangenen Zeit.
Der Amar Narayan Tempel in der Stadt soll einer der schönsten Nepals sein. Groß ist die Anlage nicht, doch immerhin ist er gut erhalten und diesmal stehen auch keine Stützbalken der Besichtigung im Wege.
Wir bleiben zwei Tage in der Stadt. Im Zentrum findet sich ein nettes Restaurant, in dessen Gärtchen wir uns durch die Speisekarte schlemmen können. Am Sonnabend, dem hiesigen einzigen Wochenendtag fällt die Stadt in einen Dornröschenschlaf - na ja, fast. Es wird jedoch sehr ruhig. Die meisten Läden haben zu und viel weniger Menschen sind auf den Straßen unterwegs. Einige sitzen in kleinen Grüppchen auf einem großen zentralen Platz in der Sonne, Kinder spielen Fußball und ein paar Fressbuden bieten kleine Snacks an. Fast idyllisch!
Tansen hat eine schöne Umgebung. Eine kleine Wanderung führt uns hinauf zu einem Hügel, auf dem sich ein kleiner Park befindet. Es gibt Picknickplätze, einen Spielplatz und anderes. Im Moment ist aber alles etwas vertrocknet und auch recht vermüllt. Ein Weg führt zu einem Aussichtsturm mitten auf dem Hügel, er sieht ein bissel wie ein Leuchtturm aus. Über 100 Stufen führen zu einer Aussichtsplattform nach oben. Die Aussicht ist toll. Auf der einen Seite liegt einem die Stadt zu Füßen und auf der anderen - ihr könnt es vielleicht schon ahnen - leuchten uns abermals die schneebedeckten Himalaya Riesen entgegen. Doch diesmal wird es nun aber ganz bestimmt der letzte Blick auf sie sein.
Am nächsten Tag düsen wir mehr als 40 km und 1000 Höhenmeter hinunter ins Tiefland, ins sogenannte Terai. Und es wird eine Genussfahrt, denn wir haben die Straße fast für uns alleine. Noch vor unserer Abfahrt weißt uns der Hotelangestellte darauf hin, dass in der Region schon den zweiten Tag gestreikt wird und die Straßen um Butwal, unserem nächsten Ziel, gesperrt sind. Aber doch wohl nicht für Radfahrer? Darüber muss er kurz nachdenken und meint dann, wir würden wohl durchkommen.
Ja, was Besseres könnte uns doch gar nicht passieren. Auch wenn, wie es sich später noch herausstellt, der Anlass für den Streik weniger schön ist. Mit der Aktion will man nämlich erreichen, dass der Mord an einem Politiker aufgeklärt wird.
Wir genießen die Fahrt auf der fast leeren Straße. Es rollt prima. Die Straße ist gut und windet sich ganz allmählich immer weiter hinab. Das Gefälle ist mäßig, sodass auch die Bremsen etwas davon haben. Doch leider schafft es die Sonne nicht richtig über die Berghänge, um unsere zur ungewohnten Untätigkeit verdammten Körper aufzuwärmen. So müssen wir auf halber Strecke an einer sonnigen Stelle erst noch eine Erwärmungspause einlegen.
Als wir fast unten sind, tauchen wir von jetzt auf gleich in eine graue Dunstwolke ein und die Sonne ist endgültig weg. Statt der erwarteten tropischen Temperaturen, hängt ein dicker Nebel über der Ebene und ohne jegliche wärmende Sonnenstrahlen, wird es empfindlich kalt. Ne, also so hatten wir uns das nicht vorgestellt. Im Reiseführer stand, dass man von der angenehmen Kühle der Berge in die schwüle Hitze des Terais gelangt!? Nun ist es dagegen umgekehrt. Na, die waren wahrscheinlich noch nie im Januar hier.
Kurz vor Butwal ist dann die Straße tatsächlich voll gesperrt. Viele Menschen, die mit einem der wenigen Busse bis hierher gelangt sind, machen sich zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Ein paar Fahrradrikschas hoffen auf Kundschaft. Im Zentrum wird die Straße zu einer großen mehrspurigen Chaussee. Überall laufen oder stehen Menschen herum, Radfahrer kurven unbeschwert umher und bewaffnetes Militär ist auch präsent. Im Nebel wirkt das irgendwie gespenstig. Vor den Häusern sitzen vereinzelt kleine Grüppchen um wärmende Feuer herum. Heizmöglichkeiten gibt es in Nepals Häusern kaum.
Nach einigem Suchen findet sich ein passendes Hotel. Da wir befürchten, dass das eiskalte Duschwasser auf dem Boden gefriert und wir womöglich ausrutschen und uns dabei Schlimmes antun, begnügen wir uns nur mit einer Katzenwäsche. Ins Schwitzen sind wir ja heute eh nicht gekommen. Die Hotelbetreiber sind besorgt um uns und versorgen uns mit zusätzlichen Decken. Dennoch holen wir zusätzlich noch unsere Schlafsäcke heraus und kriechen schon bald hinein.
Juhu, am nächsten Tag ist die Sonne wieder da. Wir erfahren, dass es schon vier Tage so neblig war. Da haben wir aber Glück gehabt, dass wir nicht schon eher da waren. Mit der Sonne ist auch die Stadt wieder zum Leben erwacht. Der Streik ist beendet. Es herrscht wieder der übliche Trubel. Der Autoverkehr beherrscht wieder die Straßen, die Läden sind geöffnet und die Kinder auf dem Weg zur Schule. Also wieder das ganz normale chaotische nepalesische Stadtleben. Und irgendwie wirkt es gleich viel freundlicher, als die gespenstige "Ruhe" vom Vortag. Wer hätte das gedacht, dass wir an diesem Chaos mal was Gutes finden.
Wir machen uns auf den Weg nach Lumbini. Bei der Ausfahrt aus der Stadt sehen wir an einem Flussufer zahlreiche zum Trocknen aufgehängte bzw. ausgelegte Wäsche. Das ist nichts Besonderes in Nepal, aber beim genaueren Hinsehen stellen wir fest, dass es sich diesmal dabei um Krankenhauswäsche handelt, die eifrig am Flussufer gewaschen wird. Neben Bettwäsche trocknen auch grüne OP-Tücher und anderes. Erstaunlich, wie man ohne Maschinen und nur mit kaltem Wasser, dass so sauber bekommt, nicht ein Blutfleck ist zu sehen. Doch steril ist was anderes. Hoffentlich sind wir mal nicht auf die Benutzung von so etwas angewiesen.
Unsere Fahrt führt über eine kleine Nebenstraße. Es geht absolut eben dahin. Alles wirkt sehr ländlich. Niedrige einfache Hütten und Felder prägen das Bild. Die Straße ist schmal, aber asphaltiert. Doch der Belag wird immer schlechter. Auch sind hier ziemlich viele Laster unterwegs. Die fahren zwar vernünftig, machen aber jede Menge Dreck und an ein paar Engstellen ist es schwer, aneinander vorbeizukommen. Manchmal ist es besser, auf einen schmalen Weg neben der brüchigen Straße auszuweichen.
Wir erreichen die Hauptverbindungsstraße vom Siddhartha Highway nach Lumbini. Die ist dann wieder richtig breit ausgebaut und hat genug Platz für den Verkehr. Erst kurz vor Lumbini wird es wieder ruhiger. Seltsamerweise gibt es zwischen den Reisfeldern nur noch verstreut ein paar Häuser und wenn, handelt es sich meist um Hotels. Eine abgelegene Ecke hat sich da Buddha als Geburtsort herausgesucht.
Das buddhistische Pilgerziel muss bis vor wenigen Jahren noch kaum touristisch erschlossen gewesen sein. Heute gibt es in Lumbini, dem kleinen überschaubaren Ort nahe dem Tempelbezirk eine Anzahl von kleinen und größeren Hotels und fast jedes der übrigen Häuser beherbergt entweder ein kleines Restaurant, ein Tourbüro oder einen Laden. Es gibt nur eine kleine Hauptstraße, die in einem touristisch unbedeutenden Wohnviertel endet, sonst nichts.
Die Gäste im Hotel und in den Restaurants sind international. Viele Japaner unter ihnen. Logisch, dass es die hierher zieht. Einer spricht uns verwundert an, ob wir etwa auch Buddhisten wären, und versteht es wahrscheinlich noch immer nicht so ganz, warum es uns dennoch hierher verschlagen hat. Dabei sind wir mit Sicherheit nicht die einzigen "Ungläubigen" hier. Wenn wir dann von unserer Radtour durch das Land berichten, bekommen wir ohnehin stets erstaunte Gesichter zu sehen.
Im Bezug auf das Wetter haben wir uns jedoch zu früh gefreut. Am nächsten Morgen ist der kalte Nebel wieder da. So bleiben wir erst mal lieber unter unseren warmen Decken und warten ab. Doch auch am folgenden Tag sieht es nicht besser aus. Was solls, machen wir uns also im fiesen Dunst auf den Weg zu unserem letzten nepalesischen Besichtigungshighlight.
Auf dem mehrere Quadratkilometer großen Areal um die Geburtsstelle herum befindet sich der Friedenspark. Rund um einen künstlich angelegten Kanal stehen scheinbar ungeordnet, entlang von mal staubigen und mal gepflasterten Wegen, zahlreiche Pagoden, Tempel und Klöster, die von buddhistischen Gemeinschaften aus den verschiedensten weltweiten Nationen errichtet wurden oder gerade gebaut werden. Die Gebäude ähneln sich sehr, haben aber meist Besonderheiten, die dem jeweiligen nationalen Stil entsprechen. Das Ganze ist umgeben von meist recht verwilderter Vegetation. Nur wenige Bereiche sehen künstlich gepflegt aus. Doch alles ist mit der typischen staubigen nepalesischen Patina versehen und das dunstige Wetter tut den allgemeinen Eindruck auch nicht auffrischen.
Die Gebäude stehen verstreut in dem weitläufigen Gelände herum und uns wird langsam klar, warum so zahlreiche Fahrräder zum Ausleihen angeboten werden, oder sich die Besucher mit Motorrikschas herumchauffieren lassen. Also, wir nicht dumm, schwingen uns am folgenden Tag - im Übrigen, ist der wieder trüb und grau - auf unsere treuen rollenden Gefährten und durchstreifen radelnd noch einmal das Gelände. Nun geht es auch vorbei an der großen Friedenspagode. Den deutschen Tempel können wir nicht aufstöbern. Die wenigen Ausschilderungen und Lagepläne sind leider auch nicht sehr hilfreich für die Orientierung. Nach dieser Tour ist jedenfalls unser Bedarf an weiteren buddhistischen Gebäuden vorerst ausreichend gedeckt, zumal man sich bei den Besichtigungen bei diesen unwirtlichen Temperaturen unweigerlich kalte Füße holt. Die Schuhe müssen nämlich vor den heiligen Stätten stehen bleiben und das Herumlaufen auf den kalten Böden ist auch mit Socken mehr als unangenehm.
Auf besseres Wetter können wir wahrscheinlich noch lange warten und nach dem bewältigten Besichtigungsprogramm in Lumbini haben wir auch keine Ausreden mehr, um unsere Fahrt zur indischen Grenze nicht fortzusetzen. Ja, wir geben es zu: Wir haben Respekt vor Indien. Auch all die Informationen, die wir von anderen Reisenden gehört haben, können diesen nicht mildern. Doch werden wir uns nun der Herausforderung stellen und uns selber einen Eindruck von diesem Land machen. Dazu sind wir ja schließlich hergekommen.
Nur wenige Kilometer sind es noch bis zur Grenze und es heißt Abschiednehmen von Nepal. Nach 1 1/2 Monaten und reichlich 1000 geradelten Kilometern verlassen wir etwas wehmütig dieses landschaftlich so atemberaubend schöne Land, mit seiner interessanten Kultur und den absolut freundlichen Menschen. Es hat uns das Reisen mit dem Rad nicht einfach gemacht, dennoch wollen wir gerade das Erlebte in den unwegsamen Gebieten nicht missen. Und wie schon mal erwähnt: Vielleicht kommen wir wieder ..... Bis dahin -
Namaste, Nepal !