Seenregion
1. - 11. November 2008
Futaleufu - San Martin de los Andes
Geradelte Strecke: 465 km (Insgesamt 3035 km)
Nun haben wir Chile erst mal hinter uns gelassen und wollen die kommende Zeit auf argentinischer Seite weiterradeln.
Schon kurz nach der Grenze verändert sich die Landschaft. Aus den engen Tälern mit steilen, unzugänglichen Hängen wird eine weite Ebene, wo die schneebedeckten Berge nur den Hintergrund bilden. Alles ist viel trockener und wir sind uns einig, dass es die Kühe in Chile einfacher haben satt zu werden.
Die nächsten drei Tage durchfahren wir den Nationalpark Los Alerces. Entlang von Seen und Flüssen befinden sich schöne Zeltplätze, die oft kostenlos sind, so dass wir auf den 70 km nur langsam voran kommen.
Einen Abend verbringen wir mit den Berlinern Astrid und Rene, welche mit ihrem geländetauglichen Wohnmobil auf Amerikatour sind.
Nach einer Gewaltetappe von über 100 km (davon mehr als die Hälfte übelste Schotterpiste) erreichen wir El Bolson, ein Touristenort voller Annehmlichkeiten für verstaubte Radler.
In einem netten Hostel genießen wir zwei Ruhetage.
Da schon auf der Carretera Austral erhebliche Mängel an den Rädern auftraten, hofften wir nun dringend eine kompetente Werkstatt zu finden. Wir hatten Glück. Der argentinische Meister im Downhill verpasste Mathias´ Rad nun auch eine neue Felge und behob weitere Schäden bei beiden Rädern.
Morgen geht es nun weiter, östlich der Andenkette, nordwärts.Für die 125 km nach San Carlos de Barriloche hatten wir zwei Tage eingeplant. Zum Glück fanden wir abends einen ruhigen Platz für unser Zelt, denn am nächsten Tag regnete es ununterbrochen. So waren wir den ganzen Tag in unsere Schlafsäcke verbannt, denn es wurde auch ungemütlich kalt. Als wir am nächsten Morgen endlich weiterfahren konnten, waren die Berge ringsherum voller Neuschnee.
In Barriloche, der bedeutendsten Touristenstadt hier, war jeder dritte (?) Laden voll mit Schokolade, denn es ist auch die Schokoladenhauptstadt Argentiniens. So viel Süßkram hält niemand aus, und so verlassen wir die Stadt schon nach einer Nacht.
Die 200 km bis San Martin de los Andes sind wir auf einer Nebenpiste gefahren, weil wir die Hauptstrecke schon vor vier Wochen südwärts geradelt sind. Das war ein Volltreffer, denn in dem einsamen Tal gab es eine eindrucksvolle Felslandschaft mit vielen schönen Campingmöglichkeiten. Leider mussten wir weiter, weil unsere Vorräte begrenzt waren.
In San Martin fanden wir zum Glück einen schon geöffneten Campingplatz, denn die meisten hielten noch Winterschlaf. Dort konnten wir mal eine planmäßige Fahrzeugpflege durchführen.